Skarpnäck Fria Skola – Freie Schule Skarpnäck
admin
12. April 2025
Eine Schule ganz nach der Philosophie der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach M. Rosenberg? Es gibt sie! Hier die Übersetzung eines Berichtes über die erste und lange Zeit einzige „Giraffen-Schule“.
Am 10. April 2008 öffnete die Skarpnäck Fira Skola [simple_tooltip content=‘Skarpnäck Fria Skola liegt in der Vorstadt Skarpnäck am Rande Stockholms. Die meisten SchülerInnen leben in der Nachbarschaft, aber nicht alle.‚]1[/simple_tooltip] („Freie Schule Skarpnäck“, „SFS“) am Rande von Stockholm, Schweden, das erste Mal ihre Tore für außenstehende Beobachter [simple_tooltip content=‘Die Schule betrieb stets eine Politik der offenen Tür für Eltern und hatte im Laufe des Jahres stets viele Besucher. Am 10 April 2008 fand jedoch das erste angekündigte, ganztägige „Open House“ statt, für das Gäste eingeladen wurden, und für das man eine formale Präsentation vorbereitet hatte. Freiwillige SchülerInnen leiteten Führungen, und ehemalige SchülerInnen sowie Eltern jetziger SchülerInnen waren anwesend, um Fragen zu beantworten.‚]2[/simple_tooltip] aus den Vereinigten Staaten, Europa, einschließlich Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und der Schweiz.
Der vorliegende einführende Bericht über die SFS vollzieht den Werdegang dieser Schule nach, angefangen vom Entstehen der Vision, dem Saatkorn, bis hin zur Blüte dieses erfolgreichen Programmes – einer Orchideen-Blüte [simple_tooltip content=‘Eine Analogie zum organischen Leben ist das Thema vieler Schriften, die man unter verschiedenen Titeln und Genres findet, angefangen von der Poesie William Blakes, bis hin zur todernsten Wissenschaft.
Ein gutes Beispiel hierfür wäre: Benyus, Janine M, Biomimicry: Innovation Inspired by Nature, Harper Perennial, New York, N.Y., 1997, hier besonders Kapitel 4 (“How Will We Make Things? Fitting Form to Function: Weaving Fibers Like a Spider”) und Kapitel 7 (“How Will We Conduct Business? Closing the Loops in Commerce: Running a Business Like a Redwood Forrest”).
Spätestens seit 1970 wurde eine wissenschaftliche Theorie unter dem Titel „Allgemeine Systemtheorie? zuerst von Ludwig von Bertalanffy veröffentlicht, in einer Weiterentwicklung des taoistischen Anstoßes, dass ein universeller Prozess durch alle Dinge fließt, angefangen von den Atomen bis zum Kosmos, und durch alles dazwischen, mit eingeschlossen die Erziehungssysteme.
Siehe Bertalanffy, Ludwig von, General System Theory, George Braziller, New York, N.Y., 1968.
Siehe auch Weinberg, Gerald M., An Introduction to General Systems Thinking, Dorset House Publishing, New York, N.Y., 1975; Laszlo, Ervin, The Systems View of the World: A Holistic Vision for our Time, Hampton Press, Cresskill, N.J., 1996; Capra, Fritjof, The Hidden Connections: A Science for Sustainable Living, Anchor Books, New York, N.Y., 2002.
Wir hoffen sehr, dass das Heranziehen einer organischen Analogie positive Wirkung auf unser Verständnis darüber hat, wie die Kräfte welche sich in diesem Prozess wiederspiegeln, andernorts ebenfalls geschaffen werden können, und vielleicht in noch viel stärkerem Maße.‘]3[/simple_tooltip] im Dschungel der Bildungslandschaft [simple_tooltip content=‘Dieser Begriff soll näherungsweise die Vielfalt der Erziehungsformen beschreiben, die sich im Dickicht moderner Pädagogik wiederspiegelt. Es gibt andernorts eine Menge weitere, überaus hoffungsvoll stimmende Herangehensweisen an das Thema Erziehung, die für SchülerInnen und Eltern von großem Wert sind, eingeschlossen hervorragende Beispiele traditioneller Erziehung. Dass sich dieser Bericht auf die Herangehensweise der SFS beschränkt, soll diese gegenüber anderen Methoden nicht als etwas besseres hinstellen, sondern nur ihre teilweise einzigartige und effektive Natur hervorheben und zu bedenken geben – zugleich mit anderen Herangehensweisen. Um ein tieferes und detaillierteres Verständnis jener Theorien zu gewinnen, die hier zugrunde liegen, lesen Sie bitte den Artikel „Shared Fundamental Democratic Values by Means of Education?, von Niclas Ronnstrom veröffentlicht in dem Buch Connecting Policy and Practice, herausgegeben von Kompf/Denicolo, 2005. Die SFS Erfahrung kann hier innerhalb eines erziehungstheoretischen Zusammenhangs betrachtet werden, der zum ersten Mal vom amerikanischen Erziehungswissenschaftler John Dewey entdeckt wurde.‚]4[/simple_tooltip]. Dieser Bericht soll veranschaulichen, dass ein Unterricht, der auf Mitgefühl basiert, tatsächlich zu einem wettbewerbsfähigen Produkt am pädagogischen Marktplatz werden kann.
Dieser Bericht umfasst fünf Teile. Die ersten zwei sind Beschreibungen, die anderen drei haben eher analytischen Inhalt.
- Die ursprüngliche Vision
- Beschreibung des Aussehens dieser Blume
- Wie die Vision gepflanzt wurde
- Wie die Vision überlebte, und im Leben der SchülerInnen blühte, und
- wie ein Sämling dieser Vision verpflanzt werden könnte.
Autoren dieser Berichte sind unter anderem Marianne Göthlin, eine der GründerInnen und ersten LehrerInnen der SFS, sowie Roger Sanders, einer der externen Beobachter und ehemaliger Vorstand des „Center for Nonviolent Communication“. Weitergehende Information siehe Anhang.
Das Projekt SFS ist außerordentlich ermutigend.
Die „Swedish National School Authority“ (SNSA) leitete im Jahre 2006 eine detaillierte Analyse dieser Schule. Die Beurteilung der SNSA stimmte objektiv damit überein, was Eltern, Lehrer und SchülerInnen erwartet hatten. Sowohl die Untersuchungsergebnisse der SNSA, als auch die Einstellung der Eltern und die Berichte der Schüler wiederspiegeln ein durchgängiges Bild von hoher schulischer Arbeitsleistung und gleichzeitiger Gewaltfreiheit in dieser Schule.
Dies zeigte sich in folgenden Beobachtungen:
- die Schüler begegnen einander mit Respekt, auf gleicher Augenhöhe und mit ebenbürtiger menschlicher Würde;
- eine hochqualitative Lernumgebung; und
- eine außergewöhnlich hohe Zahl an SchülerInnen mit herausragenden Leistungen, zugelassen für den Übertritt in die nächsthöhere Stufe, während die Noten eindeutig über dem Schwedischen Durchschnitt liegen. [simple_tooltip content=‘Die National School Authority (SNSA) führt Inspektionen durch, die zwei oder drei Tage dauern und ungefähr alle drei Jahre stattfinden, um die Leistung der Schule in Hinsicht auf den öffentlichen Lehrplan und auf die Schwedischen Schulgesetze zu überprüfen. Der Bericht gründet sich auf konkrete Beobachtungen während des täglichen schulischen Ablaufes, einschließlich Interviews mit SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und der Schulleitung. Der SNSA Bericht konzentriert sich sowohl auf den objektiven Lernfortschritt als auch auf die Umsetzung der demokratischen Werte.
Was hier wiedergegeben wird, sind zusammenfassende Worte aus dem originalen amtlichen Bericht mit dem Titel “Utbildningsinspektion i den fristående grundskolan Skarpnäcks Fria Skola, Dnr 54-2006:1664.” Dieser Bericht ist nur auf Schwedisch erhältlich, und Sie finden ausgewählte Zitate aus dem offiziellen SNSA Bericht, welche Beispiele der Lernqualität und Lernumgebung in der SFS darstellen im Anhang „Eine kurze Zusammenfassung des SNSA Berichtes“.
‚]5[/simple_tooltip]
Während Sie diese Präsentation lesen, ergänzen Sie bitte die vielversprechenden Möglichkeiten zur Veränderung die in der SFS realisiert sind mit der nüchternen Anerkennung der Tatsache, dass es einer ganz speziellen Energie, Vision und Chemie bedarf, um diese hier geschilderten Möglichkeiten in der SFS und anderswo auch tatsächlich zu verwirklichen.